Und obwohl die naturverbundenen Kinder die meiste Zeit im Freien toben, lernen und erkunden, braucht eine Naturgruppe natürlich auch das passende Haus für Essenspausen, sanitäre Anlagen oder im Fall von wirklich schlechtem Wetter. Nun wurde das neue Haus der Naturgruppe offiziell in Betrieb genommen und von den 20 Kindern des Zauberbergs eingeweiht. Das Holzhaus hat eine Nutzfläche von 95 Quadratmetern und kostete 380 000 Euro. Gut investiertes Geld, so Bürgermeister Guido Rahn zumal dieses Gebäude relativ schnell errichtet werden konnte. Die Bauarbeiten begannen im Juni 2021 und im Februar 2022 konnte das Haus schließlich schlüsselfertig übergeben werden.
Damit sich eine Naturgruppe in ihrem Haus wohlfühlen kann, muss an einiges gedacht werden. Gemeinsam mit den Erzieherinnen der Kita hat die Bauamts-Fachbereichsleiterin Julin Birkner-Schäfer bei der Entwicklung des Hauses auf viele Besonderheiten und Details geachtet. So verfügt das Haus über zwei separate Eingänge, einen Haupteingang und eine Nebentür, durch die die Kinder die Kita betreten können, nachdem sie in der Natur waren. Denn die Kinder einer Naturgruppe erleben die Flora und Fauna und vor allem die Erde, den Matsch und die Pfützen mit vollem Einsatz: „Wenn die Kinder draußen unterwegs waren, würden sie ganz schön viel Dreck in die Kita tragen“, erklärt Kita-Leiterin Bettina Glinder-Sirsch. Der zweite Eingang fungiert daher als Schleuse. Zudem gibt es ein Außenwaschbecken, eine Außengarderobe und einen großen Umkleideraum. Im Haus selbst gibt es einen großen Gruppenraum, einen Differenzierungsraum mit kleiner Küche und natürlich ein kindgerechtes Badezimmer. Die eigentliche Infrastruktur der Kita, mit großer Küche und Büroräumen, befindet sich nach wie vor im Haupthaus.
Bei der Gestaltung des Holzhauses hat Julin Birkner-Schäfer vor allem auf sanfte Farben geachtet. So soll Reizüberflutung im Innenraum bewusst vermieden werden. Dennoch gibt es einige farbenfrohe Finessen und Hingucker zu entdecken, wie etwa die bunten Innenseiten der Fensterrahmen. Ansonsten sorgt das schon in den Morgenstunden lichtdurchflutete Haus für eine angenehme Aufenthaltsqualität und vermittelt trotz aller praktischen Eigenschaften sehr viel Gemütlichkeit.
Die Natur, die es zu erkunden gilt, liegt dabei gleich vor der Haustür. Mit dem zuständigen Förster hat die Kita-Leitung eine Vereinbarung getroffen, an welchen Plätzen im Wald sich die Kinder niederlassen können. Doch auch die Nidda und die Wiesen und Felder in und um Karben sind immer wieder ein Ziel der Kita-Kinder. Und das bei nahezu jedem Wetter: „Auch wenn die Sonne mal nicht scheint oder wenn es ein bisschen regnet, die Kinder sind fast immer draußen. In einer Naturgruppe macht man einfach ganz andere Erfahrungen“, erklärt Leiterin Bettina Glinder-Sirsch.
Die Warteliste für die Naturgruppe ist daher entsprechend lang, doch Glinder-Sirsch verspricht, wann immer es möglich ist, so viele Elternwünsche wie möglich erfüllen zu wollen. Dank des neuen Holzhauses konnten so nun 20 weitere Kinder Teil einer Karbener Naturgruppe werden. Das freut auch Bürgermeister Guido Rahn: „Die Naturgruppen sind eine wunderbare Bereicherung für unsere Kita-Angebot und wir freuen uns sehr unser Angebot in der Natur- und Umweltpädagogik weiter ausbauen zu können.“
Nun müssen sich die Kinder und Erzieherinnen erstmal im neuen Haus einleben. Hier und da sind auch noch kleine Nachbesserungen vorzunehmen, doch die Zufriedenheit auf allen Seiten ist spürbar. Aber so schön, gemütlich und praktisch das neue Haus auch ist, für die Kinder der Naturgruppe „Am Zauberberg“ gibt es nur ein Ziel: Sofort wieder raus in die Natur!