Dichter und ihre Mütter, Liebe, Macht und Einfluss

Do, 30.01.2020, 19:30 - 22:30 Uhr
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Dichter und ihre Mütter, Liebe, macht und Einfluss
Das Verhältnis Söhne und Mütter ist seltsamerweise ein eher vernachlässigtes Thema der Literatur, zumindest gemessen an den literarischen Erzeugnisse, die sich dem Thema Väter und Söhne widmen. Das schöne und das hässliche Gesicht der Mutter Schriftsteller schreiben über ihre Mütter - die das meist nicht überleben. Bei der Themengestaltung des Literaturabends geht es vor allem um die Frage, wie die Kategorie Mutter literarisch diskutiert wird und wie Literatur in den über den Lauf der Zeiten schwelenden Mutterdiskurs eingreift. Der Gegenstand ist auch geprägt von immer wiederkehrenden Verhandlungen um die Definition von Männlichkeit und Weiblichkeit, wobei die Begriffe Mütterlichkeit, Mutterschaft und Mutter eine große Rolle spielen. In dem hoch interessanten Programm des Abends wird der Frage nachgegangen, wie kommen diese Verhandlungen literarisch zum Ausdruck, d.h. wie verhalten sich traditionelle Mutterschaftskonzepte und Wertesysteme auf der einen Seite zu Brüchigkeit und Unsicherheit, aber auch Innovation und Veränderung auf der anderen Seite? Wir stellen Texte vor, die die Ambivalenzen von großer Liebe, Abhängigkeit, echter Zuneigung, pflichtgeborener Versorgung und autoritärerem Einfluss aufschimmernd lassen. Von Theodor Fontanes Kindheitserinnerungen an verfehltes Erziehungsbemühen zu Nietzsches Problemen mit der Mutter über Sartres stark erotisierter Liebe zur Mutter, die er stets nur bei ihrem Vornamen Annemarie nennt, zur Problemlage bei Peter Handke, der 7 Wochen nach den Freitod der Mutter zur Feder greift. Das Bild der fürsorglichen Mutter ist in den Vorstellungen der meisten Völker dieser Erde verankert. Eine kritische Betrachtung der Mütter war lange Zeit ein Tabuthema.
Bei den im Programm des Abends vorgelegten Texten der literarisch bedeutenden Söhne handelt es sich um Betrachtungen die meist eine kritische Haltung vermissen lassen. So erscheint dem heutigen Leser manches eher von sonderbarer Milde geprägt, bei den Betrachtungen der Dichter. Denn manch einer erscheint im Rückblick als muttergeschädigt. Es kommen zu Wort Theodor Fontane, Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Jorge Luis Borges, Jean-Paul Sartre, Urs Widmer und Peter Handke.
Die Lesebeiträge werden musikalisch unterstützt von Martina Riedel am Klavier.

Rubrik
Literatur

Veranstaltungsort
KUHtelier
Burg-Gräfenröder-Straße 2, im Schlosshof von Leonhardi ,
61184 Karben, Groß Karben
Veranstalter
Literaturforum Karben e.V.
Literaturforum Karben e.V.
c/o Dieter Körber
Wetterauer Straße 16
61184 Karben
Kontaktdaten
Telefon: 06034 5099282
E-Mail:
Homepage: www.karbener-literatur-treff.de

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