Da die Müllentsorgung ein Thema ist, das immer wieder emotionalisiert, wollen die Entscheidungen zum neuen Abfallkonzept wohl überlegt sein. Kern der Umfrage ist, wie der Preis für die Müllentsorgung zustande kommen soll. Aktuell zahlen Karbenerinnen und Karbener für ihre Mülltonnen eine Grundgebühr. Darauf aufbauend wird die Mülltonne bei der Entsorgung gewogen und je Kilogramm eine weitere gewichtsabhängige Gebühr verlangt. Der Vorteil dieses Wiegesystems liegt auf der Hand: Wer wenig Müll „produziert“, kann dadurch Geld sparen. Das Wiegesystem bietet somit auch einen Anreiz Müll zu vermeiden und nachhaltiger zu leben.
Doch auch das Wiegesystem hat Nachteile: Um Geld zu sparen, entsorgen „Unverbesserliche“ ihren Müll immer wieder illegal in öffentlichen Abfalleimern, auf dem Friedhof oder einfach in der Landschaft. Durch das Wiegesystem sparen die „Umwelt-Verschmutzer“ Geld, da die eigene private Mülltonne leichter bleibt. Zudem verursacht das Wiegesystem zusätzliche Kosten durch die Wiegeeinrichtung an den Müllfahrzeugen und verlangsamt den Abholprozess. Ohne das Wiegen könnten Prozesse also vereinfacht, beschleunigt und somit günstiger werden.
In der großen Online-Umfrage können die Bürgerinnen und Bürger nun ihre Meinung abgeben, welche Option sie besser finden: Wiegen oder Festbetrag? Zudem werden in der Umfrage weitere Aspekte der Müllentsorgung thematisiert. Denn immer wieder erreichen die Stadt Beschwerden, die Mülltonnen würden nicht zuverlässig zum angekündigten Termin geleert werden. Bei einer möglichen Neuausschreibung befürchten die Experten des Abfallwirtschaftsbetriebs des Wetteraukreises jedoch deutlich höhere Preise, da die Kommune höhere Strafgebühren für verspätet abgeholte Tonnen einführen müsste. Für die Bürgerinnen und Bürger stellt sich somit die Frage welche Option bevorzugt wird: Höhere Termintreue bei der Abfuhr oder eine möglichst niedrige Abfallgebühr?
Zudem werden die Bürgerinnen und Bürger in der Online-Umfrage aufgefordert ihre Einschätzungen abzugeben, welche Maßnahmen effektiv gegen illegale Müllentsorgung helfen könnten, welches Modell der Sperrmüllabfuhr gewünscht ist, welche Ergänzungen am Wertstoffhof erforderlich sein könnten und welche Vorstellungen zum Thema Windel-Entsorgung bestehen.
Die Umfrage ist bis zum 31.03.2022 unter www.karben.de/Umfrage-Muellentsorgung abrufbar. Die Stadt Karben bittet um rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.