Los ging es am Sonntag, dem 16. August mit einer kleinen aber feinen Eröffnungsveranstaltung im Garten der St. Michaeliskirche in Klein-Karben. Diszipliniert abstandhaltend und mit abwechslungsreichen Masken bekleidet, waren zahlreiche der Teilnehmenden des Kreativwettbewerbs der Einladung gefolgt. Beschwingt sorgte Martin der Geiger für idyllische Hintergrundmusik, später schuf ein Bläser-Quartett der Stadtkapelle mit zwei Stücken und einer Fanfare die nötige Gala-Atmosphäre. Dass es möglich ist trotz Corona-Maßnahmen schöne Feste zu feiern, haben Organisatoren wie Gäste verinnerlicht – nicht trotz, sondern wegen der Maske im Gesicht.
„Ich kann mich mit der Maske nur bedingt selbst schützen. Ich bin darauf angewiesen, dass auch die Anderen eine Maske tragen und dadurch mich schützen“, erklärte Pfarrer Werner Giesler seine aktuelle Interpretation der Nächstenliebe. Für die Gäste, die gespannt darauf warteten endlich zu sehen, wie die Wettbewerbsjury rund um den Pfarrer die Kunstwerke zu einer Ausstellung arrangiert hatte, ist diese „Maskenliebe“ längst eine Selbstverständlichkeit.
Mitinitiator Dominik Rinkart erklärte in seiner kurzen Ansprache wie viel Kraft die Kreativität entfalten kann: „Wir können den Kopf in den Sand stecken oder uns mit dem Unvermeidbaren kreativ auseinandersetzten“, war sein Apell. Das haben die knapp 60 Zuschauer im St. Michaelis-Freilufttheater ohne Zweifel getan, herausgekommen sind vielfältige Kunstwerke.
Die Jury, bestehend aus Giesler, Rinkart, Bürgermeister Guido Rahn, dem Vorsitzenden der Künstlerinitiative Rolf Theis, Bloggerin Marsha Kömpel und Schulsprecherin Lena Wilcke, hatte schließlich die Qual der Wahl und lobte zwölf Hauptpreise aus.
Aber auch die übrigen Teilnehmenden erhielten würdige Preise, denn über die Ehrung der Kunstschafenden hinaus, verfolgt die Stadt das Ziel mit den Gutscheinen die krisengebeutelten Gastronomen der Stadt zu unterstützen. Unterm Strich gab es beim Maskenliebe-Wettbewerb also nur Gewinner.
In kurzen Laudationen wurden die zwölf Gewinner der Hauptpreise schließlich vorgestellt, ehe die kreativen Köpfe endlich die Ausstellung bewundern konnten. Vielen hatten dafür eigene Masken gestaltet. Dank eines freundlichen Sponsorings von Bodo Macho, konnten diese an Schaufensterfiguren ausgestellt werden. Von der Kirchenempore hingen in Bilderrahmen Gedichte herab, Collagen, Fotografien und Gemälde zum Thema waren auf Staffeleien ausgestellt und in einem Kirchenfenster präsentierten einige Kuscheltiere stolz, die liebevoll für sie gebastelten Masken. Ebenfalls an Schaufensterfiguren zeigte ein Hochzeitspaar vor dem Altar zwei Masken, die extra für eine Hochzeit gestaltet wurden.
Fünf Tage lang konnte die Ausstellung schließlich besichtigt werden und am Ende blieb ein eindeutiges Fazit: Auf die kreativen Karbener ist auch in der Krise verlass.