Mehr als 7500 Medien gehören zum Bestand der Petterweiler Bücherei und über jedes einzelne Buch, jede CD und jedes Spiel weiß Ursula Hauer bestens Bescheid. Denn eine Bücherei zu pflegen, bedeutet mehr als bloß das Ausleih-Geschäft zu managen: „Man muss eine Leidenschaft für Bücher haben, die Bücher anderen Lesern nahebringen und auch die Kinder begeistern“, erklärt Ursula Hauer.
Mehr als 1200 Leser haben die Petterweiler Bücherei im vergangenen Jahr besucht und konnten sich von Hauers Kompetenz und Leidenschaft überzeugen. Denn man muss schon länger suchen, um eine Buch zu finden, dass Ursula Hauer nicht gelesen hat. „Meistens lese ich drei bis vier Bücher parallel“, berichtet sie. Für eine gute und spontane Empfehlung ist sie daher immer zu haben. Doch in der Bücherei geht es um weit mehr als bloß Bücher: „Die Menschen wollen sich hier vieles von der Seele reden und wir sind für sie da und hören uns ihre Geschichte von Herzen gerne an“, berichtet Hauer.
Das bleibt nicht ohne Wirkung: „Als ich 1983 in der Bücherei angefangen haben, haben ganz viele Kinder die Bücherei besucht, die inzwischen als junge Mütter die Bücherei mit ihren eigenen Kinder besuchen“, schwärmt Ursula Hauer. So stand es nach dem Ruhestand als Karbener Büchereileiterin nie zur Debatte den Büchereien den Rücken zu kehren. Schon nach wenigen Worten im Gespräch mit Ursula Hauer wird klar, dass ihr Feuer für die Büchereiarbeit noch immer brennt wie am ersten Tag.
Das möchte auch der Bürgermeister mit einem großen Blumenstrauß und einem Restaurant-Gutschein nicht unbelohnt lassen: „Wir haben Ursula Hauer so vieles zu verdanken“, lobt Guido Rahn, „ihre Leidenschaft für Bücher hat die Karbener Stadtbücherei zu dem gemacht, was sie heute ist. Ich danke ihr sehr für ihr herausragendes Engagement und freue mich auf viele weitere Buchempfehlungen“. Das lässt sich Ursula Hauer nicht zweimal sagen und sogleich sind drei Bücher gezückt, die sie momentan am meisten begeistern: „Die Pianistin“ von Beate Rygiert, „Wir sind schließlich wer“ von Anne Gesthuysen und „Heimat Sterben“ von Sarah Höflich. Wer genaueres dazu erfahren will, besucht am besten selbst die Petterweiler Stadtteilbücherei, immer mittwochs zwischen 15 und 18 Uhr im Petterweiler Bürgerhaus.